Die Anfänge
Im Jahre 1947 fand auf Initiative der Liturgiewissenschaftler Theodor Schnitzler (1910-1982) und Balthasar Fischer (1912-2001) eine erste Konferenz von Liturgikdozenten an den Priesterseminaren Westdeutschlands statt. Daraus ist die „Arbeitsgemeinschaft Katholischer Liturgikdozentinnen und -dozenten im deutschen Sprachgebiet“ (AKL) entstanden. Seit 1950 wurden nach und nach an den deutschsprachigen Fakultäten eigene Lehrstühle für Liturgiewissenschaft errichtet. Durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) wurde das Fach zu einem der theologischen Hauptfächer erhoben (SC 16; OT 16).
Fachvertretung der Liturgiewissenschaft
Dieses hat auch der Entwicklung der AKL zugearbeitet. Sie hat sich zur Fachvertretung der deutschsprachigen Liturgiewissenschaft entwickelt. Alle zwei Jahre veranstaltet sie einen großen wissenschaftlichen Kongress, der forschungsorientiert und häufig mit Praxisrelevanz aktuelle Fragen des Faches und der Theologie insgesamt diskutiert. Durch die Publikation der Kongressakten hat sich die AKL in die innertheologische und auch kirchliche Diskussion zu aktuellen Problemen eingebracht. Die AKL hat zunächst maßgeblich den Prozess der Liturgiereform im deutschen Sprachgebiet begleitet, dann den innertheologischen Diskurs über die Liturgie als Ort und Ausdruck christlichen Glaubens gefördert. Seit einigen Jahren widmet sie sich bei ihren Kongressen verstärkt Fragen, die mit dem christlichen Glaubensleben in einer pluralistischen Gesellschaft zusammenhängen.
Arbeit in Sektionen
Regelmäßige Treffen in regionalen Sektionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz dienen dem fachwissenschaftlichen Austausch der Professorenschaft. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sind in der AKL-Junior organisiert, die ein eigenes Tagungsprogramm veranstaltet.
AKL eV
Im Jahre 2005 haben Professorinnen und Professoren der katholischen Liturgiewissenschaft bei einem Treffen in Mainz die Arbeitsgemeinschaft katholischer Liturgiewissenschaftlerinnen und Liturgiewissenschaftler als eingetragenen Verein gegründet. Zweck des Vereins ist die Förderung der liturgiewissenschaftlichen Forschung und Lehre, die Darstellung des Faches in der Öffentlichkeit, die wissenschaftsöffentliche Interessenvertretung sowie die Kontaktpflege zu benachbarten Fachgebieten und Fachverbänden im In- und Ausland.
Interdisziplinär und international
Die AKL arbeitet interdisziplinär und international. Fachwissenschaftler u.a. aus Frankreich, den Niederlanden, Polen und Tschechien arbeiten regelmäßig bei den Tagungen und Workshops der Arbeitsgemeinschaft mit. Zugleich hat sich die AKL immer als ökumenisch offen verstanden; an allen Tagungen nehmen auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus anderen christlichen Kirchen teil.
Literatur:
Klemens Richter, Liturgiewissenschaft III. Arbeitsgemeinschaft katholischer Liturgikdozentinnen u. -dozenten im deutschen Sprachgebiet (AKL), in: Lexikon für Theologie und Kirche 6. 1997, 992.